Das Libri.Magazin hat mit Julia Freund von der Buchhandlung Ruthmann dazu gesprochen, was zur Aktion Lesetüte während der Sommermonate passiert.
Gesprächsprotokoll (Teil II)
Das letzte Mal, als wir gesprochen haben, waren wir in der Vorplanung und die Blanko-Lesetüten kamen bei uns an. Inzwischen wurden diese von den Schulen abgeholt oder auch hingebracht. Eine Schule habe ich auch mit dem Fahrrad beliefert. Die Lesetüten sind inzwischen von den Kindern bemalt worden und von zwei Schulen kamen die Tüten auch bereits wieder an uns zurück. Kommende Woche holen wir dann die Lesetüten von der dritten Schule ab. Das heißt: Jetzt sind wir wieder an der Reihe. Innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen – also im Laufe der Sommerferien – werden wir sie bestücken.
Mindestens einen Vormittag brauchen wir
Wir bereiten das dann richtig vor. Der Packtisch wird leergeräumt und dann haben wir die unterschiedlichen Stapel: Das Buch, das in die Tüte kommt, unseren Flyer von der Buchhandlung, ein Türschild – bitte nicht stören, ich lese – und noch so ein Lese-Lineal. Insgesamt dauert das Packen für alle Tüten schon mindestens einen Vormittag. Aber natürlich findet das nicht an einem Tag statt. Wir werden da immer wieder unterbrochen und nach vorne geholt, weil andere Dinge dringender anstehen. Und wir schauen einfach, dass wir immer für eine Schule am Stück packen und dann kommt die nächste. Insgesamt zieht sich das dann also über mehrere Tage. Lissy, unsere Auszubildende, hat das letztes Jahr größtenteils gestemmt. Und später war sie dann auch bei der Übergabe der Lesetüten in ihrer ehemaligen Grundschule dabei. Das war natürlich schon ein bisschen etwas Besonderes.
Sommerzeit ist auch Schulbuchzeit
Wichtig ist für uns, dass wir die Packaktion so planen, dass wir wirklich die Sommerferien dafür Zeit haben. Wir besprechen also mit den Schulen, dass die Lesetüten bis zum Schuljahresende von den Kindern gestaltet werden. Denn die Zeit, in der die Lesetüten von uns gepackt werden, also die Zeit bis zur Übergabe im Herbst, das ist auch die Schulbuchzeit. Und mit dem Schulbuchgeschäft sind wir schon sehr gut beschäftigt. Aber durch unsere Planung haben wir eben keinen Zeitdruck und können uns das wirklich gut einteilen. Vor allem in den mittleren Ferienwochen ebben die Schulbuchbestellungen ein wenig ab. Zum Schuljahresende und zum Schuljahresstart ist da deutlich mehr los. Und die mittleren Wochen nutzen wir dann für die Lesetüten.
Ein weiterer Tipp bei der Planung ist daran zu denken, dass man die Lesetüten ja auch lagern muss. Und klar, die fertig gepackten Tüten nehmen natürlich deutlich mehr Raum ein. Das ist dann einfach Lagerfläche, die für eine bestimmte Zeit blockiert ist. Die Tüten viel zu früh zu befüllen und dann stehen sie lange einfach bei einem rum, macht keinen Sinn.
Mit den bunten Lesetüten den Laden gestalten
Wir überlegen gerade, wie wir rund um den Schulanfang die Lesetüten auch noch einmal im Laden präsentieren – eine Girlande aus den bemalten Tüten aufhängen zum Beispiel. Das bietet sich natürlich an! Sie machen einfach Freude und so können wir auch noch einmal auf unsere Aktion aufmerksam machen. Es ist schon einfach total goldig, wenn man so sieht, wie viel Mühe sich die Kinder da mit dem Malen und Gestalten der Tüten geben. Das liebste Motiv dieses Jahr übrigens, das lässt sich eindeutig sagen, das ist der Regenbogen.
Julia Freund
Julia Freund ist seit zwei Jahren für den Kinder- und Jugendbuchbereich der Filiale Hechtsheim der Buchhandlung Ruthmann zuständig. Bei der Beteiligung an der Aktion Lesetüte bekommt sie tatkräftige Unterstützung von den Kolleg*innen – unter anderen die Auszubildende Lissy Hoffmann (siehe Bild oben) packt kräftig mit an.