Liebe Frau Schöll, Sie haben am Preisverdächtig-Seminar des AKJ teilgenommen. Welche Erwartungen hatten Sie und inwiefern haben Sie dort gefunden, was Sie gesucht haben?
Ich bin sehr offen in die Veranstaltung gegangen. Im Vorfeld hatte ich alle nominierten Bücher gelesen und war entsprechend gespannt darauf, welche Sichtweisen, Hintergründe und Diskussionen mich im Seminar erwarten würden. Besonders interessiert hat mich, wie andere Fachleute die Bücher einordnen und welche Kriterien in der gemeinsamen Betrachtung eine Rolle spielen.
Diese Offenheit wurde belohnt: Das Seminar bot nicht nur vielfältige Perspektiven auf die Titel, sondern auch genau den Austausch, den ich mir erhofft hatte. Die fachlichen Impulse und der Dialog mit den Referent*innen und Teilnehmer*innen haben meine eigene Lektüre nochmals vertieft und erweitert.
Gab es etwas, das Sie im Rahmen des Seminars gelernt und als besonders gewinnbringend erlebt haben?
Als besonders gewinnbringend habe ich die methodischen Zugänge erlebt, mit denen die Bücher lebendig vermittelt wurden, sowie die praxisnahen Beispiele für kreative Vermittlungsformen. Diese methodische Vielfalt war spannend und ließ mich meine eigene Arbeit noch einmal reflektieren und neue Ideen systematisch entwickeln.
Was haben Sie aus dem Seminar für die Praxis mitgenommen und welche Ideen und Projekte haben Sie inzwischen (vielleicht) auch schon umgesetzt?
Aus dem Seminar habe ich viele konkrete Anregungen für meine tägliche Arbeit mitgenommen. Besonders wertvoll waren neue Impulse für kreative Leseförderaktionen, der Mut, ungewöhnliche Formate auszuprobieren und ein geschärfter Blick auf wirklich empfehlenswerte Titel. Einige Ideen habe ich inzwischen bereits umgesetzt, unter anderem neue literaturpädagogische Aktionen in der Buchhandlung sowie die Entwicklung origineller Formate, die wir nun in der Buchhandlung z. B. im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Schlafanzugparty anbieten.
Das Seminar war also für meine eigene literaturpädagogische Arbeit äußerst gewinnbringend. Die Impulse helfen mir aber zudem auch dabei, fundiert Buchempfehlungen für meine Kundschaft auszusprechen und fließen nicht zuletzt auch direkt in einen Praxisworkshop für Lehrkräfte ein, den wir derzeit erarbeiten. Dadurch hat das Seminar sowohl meine alltägliche Praxis als auch meine konzeptionelle Arbeit nachhaltig bereichert. Herzlichen Dank an Libri nochmal an dieser Stelle!
Carmen Schöll
Erlebnisbuchhandlung didactus Kempten
Carmen Schöll engagiert sich über ihre Buchhandlung und den daran angeschlossenen Verlag „didactus“ stark im Bereich Leseförderung . Überdies ist sie auch als Mitglied der IG Leseförderung im Börsenverein des Deutschen Buchhandels aktiv.